Technik - Ecke zum Plaudern

TotalMayhem

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Energie ueber weite Strecken zu transportieren ist immer ein Problem...

In Deutschland trug man sich ja taetsaechlich eine zeitlang mit dem Gedanken, zu diesem Zweck mal eben 500 Milliarden "in den Sand zu setzen". Eine Solarzelle in der Sahara liefert dreimal mehr Energie als in Deutschland und laeppische 1.000 km2 "Wuestensand" reichen locker, um ganz Europa zu versorgen. Natuerlich ist waere Transport laengst nicht das einzige Problem...

 
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Buster_01

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Gezeiten-Kraftwerke sind immer ein Eingriff in die Natur,
weil richtig Sinn machen die nur da wo es großen Tidenhub oder größe Strömungsgeschwindigkeiten gibt;
(nur so kann man richtig Energie gewinnen),
aber das sind auch die Bereiche, in denen junge Meerestiere sich bewegen, (die kommen meistens nicht unfallfrei durch die Anlage) ;-(
(also sinkt der Fischbestand, Vögel finden kein Futter mehr und wandern ab, ohne Vogelkot gibt es kein Dünger + Samen,
davon leben Insekten, die aber auch Blüten bestäuben (Nahrungsmittel für Tier + Mensch)

Alles hat ein für + wider,
Selbst bei Stauseen hat man bemerkt, da ist ja noch was anderes im Wasser, als nur Wasser,
so können Fische nicht mehr wandern, Muscheln werden nicht fortgeschwemmt sondern lagern sich an den Turbineneinlässen an
und das Sediment was mit jeder "Schneeschmelze/Regenzeit" eigentlich ablaufen konnte,
staut sich jetzt an der Staumauer.

(was mir da so einfällt, war das vor Jahren begonnene "Wassersparen" ;-)
Logisch, weniger Wasserverbrauch, niedrigere Rechnung;
Aber auch weniger Wasserdurchlauf durch die Abwasserkanäle, die Kanäle verschlammen und müßen ofters zusätzlich gereinigt werden,
also mehr Personalkosten, die dan den Wasserpreis wieder nach oben getrieben haben.)
 
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TotalMayhem

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Naja, Landstriche mit Windraedern und Solarzellen zupflastern ist auch ein "Eingriff in die Natur".

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in der Nordsee sind Stroemung und Hub schon gehoerig, ueber zwei Meter sind bei Helgoland normal, kein Pappenstiel.

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Auch hierzu gibt es Studien, die etwas anderes besagen bzw. das relativieren.

Klar, Gezeitenkraftwerke machen nicht ueberall Sinn und die Briten (die damit langfristig 11% des Bedarfs decken wollen), sind da geografisch mit mehr Optionen "gesegnet"... aber so ne Rechnung darf man schonmal aufmachen, um zu sehen ob es denn lohnt.
 
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Buster_01

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"in der Nordsee sind Stroemung und Hub schon gehoerig, ueber zwei Meter sind bei Helgoland normal, kein Pappenstiel. "

Ist in der Elbe nicht anders ;-)




"Auch hierzu gibt es Studien, die etwas anderes besagen bzw. das relativieren."

Glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast ;-)
 
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my-nospam

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In dem Fall waere es ein kleineres Problem indem man vor Ort Meerwasser in Wasserstoff und Sauerstoff trennt und den Wasserstoff per Pipeline oder Tankwagen vor Ort bringt um daraus dann Strom zu erzeugen. Ich weis, dass die Speicherung von Wasserstoff diverse Probleme bereitet aber das muesste loesbar sein. Wenn ich mich recht erinnere hat Daimler da einen Wasserstofftank fuer Fahrzeuge entwickelt. Dieses Prinzip koennte man evt auch bei Pipelines oder Tankwagen verwenden oder natuerlich Tankschiffe. Man koennte dann den ueberschuessigen Suerstoff an die Umgebung abgeben wodurch auch die Luftqualitaet davon profitieren koennte.
 
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RobMitchum

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Bei den "15" fehlt eine Null, es sind 150 TWh Strom Gesamtbedarf in NRW. Der Wind alleine macht in ganz DE im Jahr und aktuell überwiegend Onshore rund 130 TWh. Aus Braunkohle kommen in DE etwa 90 TWh (Stand 2020), davon etwas mehr als die Hälfte aus dem rheinische Revier. Nur um mal das Thema CO2 zu bringen - Braunkohle hat im Schnitt knapp mehr als 1 kg/kWh CO2, aus Gas sind es deutlich unter 0.4 - je nachdem wie man die Wärmeauskopplung dann bilanziert. Wärmeauskopplung, welche es bei Braunkohle schlicht nicht gibt. Alleine die Braunkohle macht in DE bereits etwa so viel CO2 wie alle PKW zusammen emittieren. Kohle durch Erdgas zu ersetzen (ja, es gibt nicht nur Russengas) würde so viel CO2 einsparen wie die Umstellung ALLER PKW auf Batteriestromer bilanziell bringt. Das ganze übrigens was die Investitionen seitns des Kraftwerksparks angeht fast umsonst, da die Gaskraftwerke in DE sowohl bereits existieren als auch ausreichend Kapazitäten haben. Guck in die
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rein, die Volllaststunden Erdgas sind unterirdisch. Und was das Szenario "Braunkohle abschalten" angeht, schau dir die "Fuel Switch Studie" der RWTH-Aachen an. Kurzfassung:
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... Du kannst nun überlegen, was das für die Überlandleitungen bzw. deren Auslastung bedeutet wenn der Strom dezentraler als bisher mit den fetten Braunkohleblöcken hergestellt wird. Das gleiche sagt auch die unter
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verlinkte Quelle. 2050 werden wir HGÜ Trassen in den Süden brauchen, heute? Nicht wirklich wenn wir die Braunkohle frühzeitig(er) runterfahren.

Was Wind und "Perspektive" angeht: Fraunhofer geht zur Zeit davon aus, dass bis 2030 etwa 250 TWh Offshore Strom erzeugt werden können. Das ist mehr als doppelt so viel was zur Zeit Kohle incl. Braunkohle bringt. Welcher übrigens wegen "bis zu 60% Verfügbarkeit" (Volllaststunden, Onshore liegt unter 8%) quasi grundlasttauglich ist. Die letzten Auktionen für Windkraftparks an der Nordsee haben im Schnitt UNTER 5 Cent/kWh abgeschlossen. Bei der Methode bekommt der Anbieter die Lizenz, der zuvor den billigsten Strom verspricht. Und nicht "bau mal was, Garantievergütung" wie damals Anfang der 2000er beim Solarstrom. Der uns heute im Schnitt durch die 20 Jahre laufenden Altanlagen und deren hohe Garantiepreise etwa 32 Cent/kWh im Schnitt kostet, was übrigens ein hoher einstelliger Milliardenschaden ist. Jedes Jahr. Wers nicht glaubt: "Jahresabrechnung EEG" suchen, nachlesen und verstehen hilft.
 
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RobMitchum

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Das Problem ist auch die Rückverstomung. PEM-Brennstoffzellen haben etwa 60% Wirkungsgrad in der Spitze! Strom zu Wasserstoff und zurück ist hart an Schwachsinn. Redox-Flow Zellen liegen genau wie Akkus bei über 90% Wirkungsgrad, nur ist das "Intermediat" eben technisch gesehen genau wie bei Akkus bedeutungslos.
 
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xNecromindx

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Ich hätte gestern nicht nebenher ein Video bearbeiten/erstellen sollen, dann wäre ich auch nicht in der Zeile verrutscht: 130TWh

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Dein Stand ist kaputt:
anteilxcjtp.jpg

Das war ja wohl eine Bias-Rundung...

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Das ist schlicht und einfach Unsinn.
Willst Du mal den aktuell in Bau und Planung befindlichen Netzausbau sehen? Bitte:
netz14okhx.jpg

netz2a9kka.jpg


Beide Ausbaupläne zeigen etwas bemerkenswertes. Fällt es Dir auf? Ja, genau. Nahezu alle Bauvorhaben sind Nord-Süd Strecken.
Komisch das...

Warum wollen die da denn bauen? Kostet ja viel Pappe...
Könnte ja einfach marktwirtschaftlich getrieben sein:
kostensukgm.jpg


Ist halt teuer wenn man in die Netze einregeln muss, um sie stabil zu halten.


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Wovon das Fraunhofer nicht so alles ausgeht. Was war es denn für ein Institut? Das für Photonik oder Feststoff-Chemie!? Kleiner Scherz am Rande...
Fragen wir doch mal was die Windenergie-Branche in Deutschland dazu sagt, der man ja jetzt nicht unterstellen kann Ziele teif ansetzen zu wollen:
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Jetzt kann man auch rechnen:
Die deutsche ausschließliche Wirtschaftszone beträgt zusammengenommen über Nord- und Ost-See 33.000km².
Aus den Genehmigungsverfahren und Ausschreibungen der letzten Jahre lässt sich ableiten, dass für 1GW installierte Offshore Leistung im Mittel rund 100km² benötigt werden:
leistungsdichtet6j3l.jpg


Wenn man also die komplette AWZ mit Offshore-Windenergie zukleistert, lassen sich da rechnerisch 330GWh installierte Leistung hinstellen. Wenn das Fraunhofer nun von 250TWh spricht, dann dürften da - ohne da überhaupt genauer nachfragen zu müssen - ganz viele Wenns, Abers und übersteigerter Optimismus enthalten sein.
Wenn ich mal tippen dürfte: Vorallem wird da sicher angenommen, dass die installierte Leistung pro Anlage drastisch steigt und es da nicht allein um Deutschland geht - oder es ist nicht von installierter Leistung die Rede, sondern von Nettoerzeugung pro Jahr (hier hilft Spezifität in Angaben). Na, da wollen wir auch mal hoffen, dass die mit eingerechnet haben, dass von den 33.000km² rund 11.000 ausgewiesene Naturschutzgebiete sind und Bestandsanlagen sicher nicht vorzeitig demontiert werden.

Deswegen halte ich diese Fantastillionenangabe für irrwitziges Wunschdenken. Nicht ohne Grund wird 60GW als realistische Ziel gesehen.
Ich empfehle da einfach mal den Monitoringbericht "Energie". Seeeehr detailliert...
 
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RobMitchum

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Komisch dass eine der Trassen vom Rheinische Braunkohlerevier nach Hessen führt. Ich hab übrigens Sichtweite auf die 220kV Wechselstromleitung und ja, mir persönlich ist das egal.

"Aus den Genehmigungsverfahren und Ausschreibungen der letzten Jahre lässt sich ableiten, dass für 1GW installierte Offshore Leistung im Mittel rund 100km² benötigt werden:"

Was sagt das noch gleich wo nicht viel steht? Nichts? Ok, dann sind wir uns in dem Punkt einig. Aktuell brauchen genau die Aktionäre der RWE noch Braunkohle, nicht die "wir". Ich kenn halt einen meiner (ehemaligen) Doktoranden der an der Studie mitgearbeitet hatte. Die Aachener machen keinen (bezahlten) Scheiss und es gibt weltweit nur wenige Stromnetze, die so gut vorhersagbar sind wie die in Deutschland. ich hab übrigens nicht behauptet, dass wir keine Trassen brauchen. Aber der aktuelle Bedarf liegt halt daran, dass die jeweiligen Kohleblöcke auf nahezu Vollgas durchlaufen. Weil spottbilliger Brennstoff mit zu niedrigen CO2 Abgaben. Nur zum Vergleich: Diesel hat als billigster Kraftstoff (ohne die aktuelle Senkung) etwa 180€/t auf CO2 umgerechnete Energiesteuer zuzüglich 30€/t CO2. Was der Rest zahlt -
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Was du an den verfügbarkeiten zu meckern hast verstehe ich nicht - 330 TWh nomimal zu 250 ist 75% Verfügbarkeit. Kein "komischer" Wert für Offshore, ich rechne mit 60-65% der Nennleistung, mehr als 80% ist eine Illusion. Je mehr Speicher "man" hätte, desto tiefer kannst du diesen Wert ansetzen. Kommt aber sehr auf die Auslegung der jeweiligen Windparks an. Weil Leistung ist proportional dritte Wruzel aus der mittleren Windgeschwindigkeit. Und ab einer vom jeweiligen Blattdurchmesser abhängigen Geschwindigkeit wird eben abgeregelt damit die Teile nicht auseinanderfliegen.
 
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xNecromindx

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Was deine Manie hinsichtlich Braunkohle ist weiß ich nicht, aber zunächst einmal: Giga, nicht Terra. Es ist eine installierbare Leistung von 330GW möglich.
Davon musst Du die 11.000km² Naturschutzgebiet abziehen. Ergeben sich maximal 220GW installierbare Leistung. Wenn die 80% Ertragsleistung bringen, wäre man bei 1.5PWh p.a.
Aber auch wenn man mit den 60GW installierte Leistung und 80% Ertragsmenge rechnet, ergeben sich 420TWh p.a.
Rechnet man mit den von mir oben zitierten Angaben von 30GW bis 2030, landet man bei 210TWh p.a.
... egal wie man rechnet: Die Fraunhofer-Angaben bleiben völlig unklar.

Am Ende kann man viel dort erst gar nicht bebauen, und da sind wir wieder, weil eine brauchbare Netzanbindung fehlt.
Dein 220kV AV Mast vor der Nase ist ja gut und schön - nur ist der eben für die Weiterleitung auf weiten Strecken, unter Betrachtung der Nord-Süd-Achse viel zu ineffizient. AC Transfer hat zu hohe Verluste.
Deswegen sind auch 70% der von mir in den Bebauungsplänen gezeigten neuen Trassen HGÜ, also DC. An diesem Problem ändern RWEs dösige Braunkohle Meiler schlicht gar nichts.
 
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RobMitchum

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Ähm, das erste Problem ist im Wattenmeer alleine wegen der Belastung mit (undokumentierter) Munitionsverklappung aus zwei Weltkriegen überhaupt Trassen zu bekommen. Liegt die erst mal -> Easy. Das "Easy" hatten sich die ersten Windparkbetreiber gedacht und haben wegen Munitionsaltlasten "etwas" Zeitverzögerung kassiert. Auf den paar Metern zur Küste hast du kaum einen nennenswerten Wirkungsgrad-Unterschied zwischen AC und DC, aber enorme Mehrkosten bei HGÜ. Diese macht erst auf Mitteldistanz Sinn, weil dort eben die Vorteile durch geringere Verluste die Nachteile durch Flexibilität übersteigen. Ein Kabel über die Nordsee von England nach DK oder DE ist ganz klar HGÜ. Aber einen Wattenmeer-Windpark bindest du nicht mit HGÜ an. Hast du schonmal eine HGÜ Schaltanlage gesehen? Ich ja. Steht schließlich nur unter etwa 7 bar Druck mit fluorhaltigen Löschgasen.
 
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xNecromindx

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Dein Argument ist richtig, nur für die Falsche Ausgangsdiskussion.
Ich spreche nicht davon den Windpark im Meer per HGÜ anzubinden. Das ist Unsinn. Es geht um Nord-Süd-Trassen innerhalb Deutschlands auf dem Festland.
Während die Nordsee noch relativ gut an ein ziemlich robustes Netz angebunden ist, und mit Metropolen und Industrie in dieser Region die Energie noch recht gut "lokal" nutzen kann, steht in der Ostsee ja nicht grundlos nur rund 10% der installierten Offshore-Leistung. Dort wo sich Fuchs und Hasse, und etwas weiter unten - geographisch - auch Braunhemden gute Nacht sagen, fehlt Transferleistung. Um aber in Gesamtdeutschland hinreichend Energietransfer wechselseitig zwischen Nord und Süd umsetzen zu können, fehlen mindestens zwei große HGÜ Trassen. Eine in West- und eine in Ost-Deutschland. Genau die werden seit min. 15 Jahren vor allem in BaWü, Bayern und Thüringen blockiert. So dass man sogar auf Teilabschnitten in Kauf genommen hat, mit einem gigantischen Aufwand und langfristiger Wartungskosten, Steckenabschnitte unterirdisch zu verlegen. Trotz alledem gibt es diese durchgängigen Trassen noch immer nicht. Es gibt duzende Unterbrechungen wo aufwendig umtransformiert wird, mit Verlusten, die es unwirtschaftlich machen eine solche Durchleitung überhaupt zu wollen, geschweige zu tätigen. Es ist halt hirnrissig von DC auf AC zu wandeln, um dann 100km weiter wieder auf DC zu gehen, weil eben das Stück DC-Trasse dazwischen fehlt.
Auch aus Sicht der Netzstabilität ist ein HGÜ Netz auf gesamt Europa betrachtet viel effektiver. Es lässt sich viel einfacher und effektiver Regeln. AC-Netze sind heikel, wegen der Netzfrequenz. Selbst die Phasenlage muss stimmen. Man stelle sich vor zwei 180° Phasenverschobene Erzeuger speisen gleichzeitig ein... dann werden die Hochspannungsmasten der Region zu Glühbirnen.
Ein HGÜ Netz ist zwar teurer, aber langfristig für die Energiewende nicht nur unersetzlich, sondern auch insgesamt günstiger. Deswegen ist das Braunkohle-Argument auch Unsinn, weil es völlig am Problem vorbei geht.

Und ja, ich habe schon so eine HGÜ Inverterstation gesehen. Station ist etwas untertrieben. Eher eine gigantische Halle, mit in der Luft an Isolatoren hängenden IGBTs, so groß wie ein Smart... Eine ABB Anlage war das.
 
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RobMitchum

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In den Hallen ist keine "Luft", da ist aktuell im Betrieb eher SF6 oder künftig ein weniger ozonschichtrelevanter Ersatz-Stoff als Löschgas. Weil sonst sind die Kontakte schneller im Arsch als Elton John bei seinem Ehemann (oder umgekehrt).

Guck dir an wie Braunkohle angebunden ist. Du hast "Gigawatt" lokal auf der grünen Wiese stehen. Netzverluste in Summe in DE um und unter 10%, den Scheiss braucht echt keiner. Das Zeugs ist eine Gelddruckmaschine u.a. einer bei den Dividenden notleidenden RWE. Ohne Braunkohle wären die in den roten Zahlen. Was übrigens auch erklärt warum die RWE bestens jammern kann und trotzdem die Kohleabschaltung auf den St. Nimmerleinstag gelegt hat.

Wenn du dir anguckst, wie viele Mrd in die Batteriestromersubventionierung nebst Kaufprämie (wenig) sowie vor allem die "0.5% Regel" für Alibi-Hybride gesteckt wurde und gleichzeitig läuft Braunkohle weiter, da kann ich als Steuerzahler nur im Strahl kotzen. Als ob Politiker wissentlich die teuersten und sinnlosesten Methoden nutzen Steuermittel einzusetzen.
 
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xNecromindx

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Wie Dir vielleicht mal aufgefallen ist, stehen in ganz Deutschland überall verteilt Kraftwerke. Der Grund ist, dass die ihren Strom relativ "lokal" verteilen können, weswegen in der Tat eine im Mittel 10 Prozentige Verlustleistung im Netz entsteht.
Anders sieht es jedoch aus, wenn man 20GW von der Nordsee nach München leitet. Dann hast Du in der aktuellen Netztpologie ergeblich mehr als 10% Verlust. Geht da mal lieber von 30% oder gar noch mehr aus. Das ist das Problem. Dieses Problem lösen aber nur HGÜ Trassen.
Als DESERTEC noch ein Thema war, wo wird grad von "nur" 10% reden, wurde mal ausgerechnet was eine SHGÜ (also eine "Super-Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung") aus der Wüste bis hier an Verlusten mit sich brächte: Weniger als 2%. Die Einspeisung ins AC Netz macht mehr Verluste als die Lieferstrecke Shara->Stuttgart. Die Folie hatte ich mal vor vielen Jahren bei einem Vortrag gesehen.

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Wurdest Du mal von denen gebissen? Haben die Dir den Zähler falsch abgelesen? Oder Linksdrehenden Strom geliefert und dem Joghurt bei dir im Kühlschrank wurd schwindlig?
Bringst einer sterbenden Branche ziemlich viel Herzblut entgegen...
 
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RobMitchum

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Reichts dir dass ich bei denen ein paar charakterliche Arschlöcher noch aus Schulzeiten kenne und etwa eine Idee habe, was das für ein Versorgungswerk altgedienter Parteigenossen ist?

Nochmal, aktuell hast du sehr wenig Nord-Süd Gefälle beim Strom. Du hast aber in der Nähe der eher durchlaufenden Kohlemeiler ein Problem mit beschissen regelbarem Strom. Echten HGÜ Bedarf werden wir in etwa 10 Jahren haben wenn der Offshore-Windstrom loslegt. Gerade Dänemark wird ein massiver Netto-Exporteur werden. Aktuellen HGÜ Bedarf haben wir wegen Kohlestrom, nicht wegen Windstrom. Auch wenn da gerne mit den Fingern auf "Windkraft an der Küste, Bayern baut keine Windräder" gezeigt wird. O-Ton Peter Altmaier, einer der IMHO Top 10 "korruptesten" Politiker in DE. Err "bestberatenen", Korruption wäre strafbar. Sich einseitig^wkompetent beraten lassen ist es nicht.
 
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xNecromindx

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Solche Leute hast Du in fast jedem Laden. Da würde ich RWE nicht einmal eine Erhöhung gegenüber dem Mittelwert attestieren... Ich hab da ja schon einiges gesehen/erlebt - auch RWE.

Ansonsten: Aktuell ja, da hast du wenig Nord-Süd Transfer. Was aber einzig an zwei Dingen liegt: Bisher sind diese Transferstrecken unterdimensioniert und zum andern war und ist (noch immer) die lokale Erzeugung in den jeweiligen Regionen dominierend, so dass der Bedarf reduziert ist. Hänne-Ei Problem. Da man aber aus fossilen Energieträgern raus will, und diese Kraftwerke teilweise nun einmal schon konkrete/angedachte Abschaltdaten haben, wird das mehr oder weniger schlagartig zu einem Bedarf führen. Da weiß ggf. das Pumpspeicherkraftwerk in BaWü dann halt nicht mehr, mit welchem Strom es in der Nacht pumpen soll, während an der Nordsee Windkraft vom Netz genommen wird, weil man keinen Bedarf dort hat und es ansonsten auch anderweitig nicht los werden kann.
Und ja, 10 Jahre, dann wird man den Badarf durchaus deutlich haben. Wenn man in 10 Jahren den Bedarf aber hat, dann bringt es nichts von da ab die kommenden weiteren 10 Jahre das Netz entsprechend auszubauen. Deswegen schrieb ich ja, dass der Ausbau jetzt notwendig ist - das geht ja nicht von heut auf morgen. Das ist auch kein Geheimnis. In den Bebauungsplänen sieht man ja, dass das den Netzbetreibern klar ist. Das ist alles nicht das Problem. Das Problem sind alberne Bürgerinitiativen, die allenorts den Ausbau blockieren, z.B. indem argumentiert wird: Ja schau, der Bedarf ist doch gar nicht da! Das ist 1:1 genau das selbe Geeier wie der Ausbau der regenerativen Energien insgesamt. Ohne Not ist man da vor Minderheitsmeinungen eingeknickt und hat auf die Bremse getreten. Heute stehen alle (die meisten) da und argumentieren: Wir könnten ja schon viel weiter sein! ... Achne, schau an.

Aber wie erwähnt: Gerade HGÜ ist nicht nur ein Ding der regenerativen Energien. Das ist eine wichtige Schlüsseltechnologie hin zu einem Gesamteuropäischen Netzverbund, der dann zukünftig mal leisten können wird, dass PV-Strom aus Spanien, weil er gerade günstig ist, in das Pumpspeicherkraftwerk nach Ungarn fließt. Dieser Weg ist aber noch ein langer - wortwörtlich...
Nicht dass es am Ende wie bei dem Internet ist, wo es dann heißt: Deutschland -> Modem! ... Litauen -> Glasfaser!
Ich möchte nicht immer die Rankingliste umdrehen müssen, um Deutschland mal oben zu sehen.
 
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RobMitchum

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Bei uns gabs auf einer "Bürgerversammlung nebst HGÜ Infoveranstaltung" durch u.a. Herrn Altmaier und vor allem sein Gefolge einen echten Zoo zu sehen. Auf der einen Seite die "Mein Kind bekommt von Strahlung Krebs Muttis", die nicht mal verstehen was ein "niederfrequentes elektrisches Feld" überhaupt ist und wie dieses wohl bei Gleichstrom im Vergleich zu Wechselstrom aussehen könnte. Und auf der anderen Seite auf dem Podium saßen hochgradig dummarrogante Funktionäre, die sichtlich keinen Bock auf so eine Tour hatten und bei technischen Fragen (von denen es nur sehr wenige gab und die offensichtlich mit vorbereiteten Floskeln nicht beantwortbar waren) immer den selben "Ingenieur" aus dem Hintergrund ans Mikro zogen. Gerade den Staatssekretär hatte ich gefressen, dem stand "Polit-Arschloch" bereits quer auf der Stirn.

Und das "lustige": Es gibt ja eine bestehende 220 kV Trasse. Selbst das 380kV Upgrade dieser Trasse ist nach meinem Kenntnisstand nicht aktiv weil die Betreiber was verwaltungsrechtlich in der Planung komplett versaut haben. Niemand könnte was sagen, wenn da eine Leitung auf HGÜ umgestellt werden würde. Aber da die Trassenführung in Teilen wohl verändert werden soll - samt neuen und höheren Masten - versuchen die Herrschaften das verwaltungsrechtlich einfach so von oben billigstmöglich durchzudrücken. Aber jeder Depp, der z.B. sein Dachgeschoss ausbaut muss natürlich nach dem aktuellen Stand der Technik bauen und kann nicht auf "Bestandsschutz" pochen. Extrem unsauber was da abgeht. Siehe auch
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...

Was RWE als Versorgungswerk angeht:
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... passt "perfekt" in mein Bild dieses politischen Selbstbedienungsladens.

Was IMHO in den Studien zum Ausbau gerne übersehen wird - die Fraunhofers zum Beispiel hatten PTL Anlagen (also Fischer Tropsch) berücksichtigt. Wenn du nun aber an jeweiligen Umspannwerken auf regionale Redox Flow Cell als Speicher setzt, dann werden auch die Gradienten im HGÜ/380kV Netz weniger steil. Weil die halt gepuffert fahren können, was wiederum eine im Mittel höhere Transportleistung bedeutet. Ich ahne in etwa, was das an Potenzial für lokale Solaranlagen (unter 12 Cent/kWh aktuelle Kosten) zusammen mit günstigen Hausspeichern von ein paar kWh bei aktuellen Strompreisen über 30 Cent/kWh ab Anschluss bedeutet. Jedenfalls in Summe.


Und das ist mein Kritikpunkt am Netzausbau. Ohne Puffer wie Redox Flow oder andere "riesige Akkus" gehts nicht. Entweder du nimmst Großverbraucher wie PTL/PTG die aber lastabhängig gefahren werden (kostet diese Anlagen eben Volllaststunden und/oder überdimensionierte Spitzenproduktionsleistung) oder eben Strompuffer. Da brauch ich nicht lange überlegen ob ein echter Speicher besser sein könnte als ein variabler Verbraucher. Beides wäre ideal, aber du willst nicht (finanziell gesehen) Chemieanlagen bewusst überdimensionieren um die dann in der Produktionsleistung zu drosseln. Dazu sind die Margen von Grundchemie zu niedrig. Zudem würden sich energetische Größtverbraucher wie Chlor-Alkali-Elektrolysen eh an der Küste niederlassen. Typische ANschlussleistung elektrisch um 60 Megawatt. Was etwa 1 Promille des deutschen Stromverbrauchs ist. Je Anlage, von denen haben wir wenigstens 10 Stück in DE. In drei der Anlagen war ich schon drin.
 
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TotalMayhem

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Apple Silicone geht in die naechste Runde.

Ohne viel Gedoens hat Apple gestern den neuen M2 Chip vorgestellt ... 18% mehr CPU-Leistung, 35% schnellere Grafik, 40% schnellere Neural Engine, bis zu 24 GB Arbeitsspeicher bei 50% groesserer Speicherbandbreite, ohne dabei an der "Verbrauchsschraube" zu drehen, man hat wohl vornehmlich an der Verbesserung der Efficiency Cores gearbeitet.

Natuerlich waere Apple nicht Apple, wenn sie dafuer nicht kraeftig "hinlangen" wuerden: das guenstigste Macbook Air kostet satte 200 Taler mehr als der M1 Vorgaenger von 2020 (ja ja, ich weiss, Inflation und so). M2 Macbooks Pro und Macbooks Air werden ab Juli im Handel erhaeltlich sein, ueber die Desktopvarianten Mac Mini (z. Zt.
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) und iMac ist noch nichts bekannt.

Apple behauptet, der Chip bietet 90% der Performance der aktuell schnellsten mobile x86 12-Kern CPU, verbraucht dabei aber lediglich ein Viertel an Energie (wie das dann in der Realitaet aussieht, bleibt natuerlich abzuwarten) ... wohlgemerkt, das ist bloss Apples "Feld, Wald, Wiesen" Chip fuers gemeine Volk, die Laufkundschaft, sozusagen. Pro. Max und Ultra Modelle des M2 werden sicherlich in einer ganz anderen Liga spielen.

 
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RobMitchum

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Ich hab übrigens noch einen interessanten Vergleich bei youtube gefunden: ein 4790K versus 12100 bei einer 3080. Siehe

Deutlich zu sehen wie sehr der alte I7/4.... einer modernen CPU bei der Framerate hinterherhinkt. Und ja, das ist eine 3080.
 
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