NAS Server für Zuhause

MrHonk

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Raid-5 ist ja schön und gut, aber ehrlich gesagt finde ich die Array Lösung von Unraid da wesentlich entspannter (und spannender!). Es gibt ein Paritätslaufwerk und dann mehrere Datenlaufwerke, auf denen, wie der Name es schon sagt, deine Daten liegen. Fällt nun ein Datenlaufwerk aus, entfernt man die defekte Platte, schiebt eine neue Platte rein und mit Hilfe des Paritätslaufwerks werden die Daten von der ausgetauschten Platte wiederhergestellt. Und für den sehr unwahrscheinlichen Fall, das zwei Datenplatten mehr oder weniger gleichzeitig ausfallen sollten, könnte man bei Unraid auch noch eine zweite Paritätsplatte definieren. Die einzige Einschränkung, die es gibt ist die, dass das Paritätslaufwerk immer das größte Laufwerk im Array sein muss. Ist das Paritätslaufwerk z.B. 12 TB groß, dann dürfen die verwendeten Datenplatten auch jeweils nur maximal 12 TB groß sein. Dabei spielt es dann aber auch keine Rolle, ob man 3, 4, 5 oder 6 Datenplatten á 12 TB verwendet. Erst wenn man größere Datenplatten verwenden will, muss man zwingend auch die Größe des Paritätslaufwerks erhöhen.

Und mal so angemerkt, das Array muss nicht nur aus HDDs bestehen, da darf auch fleißig gemixt werden (HDD, SSD, NVMe) - alles egal, solange die einzelnen Datenplatten jede für sich keine größere Kapazität haben als das/die Paritätslaufwerk(e).

Und ja, weil beim Schreiben von Daten auf das Array immer auch gleichzeitig die Parität neu berechnet wird, sinkt die Schreibrate ins Array spürbar. Um aber das Schreiben aufs Array für den Benutzer angenehmer zu gestalten, schaltetet man bei Unraid in der Regel ein Cache Laufwerk vorweg, auf dem die Daten, die ins Array geschrieben werden sollen, erst einmal landen, bevor sie dann mit Hilfe eines Movers zu selbst festgelegten Zeiten ins Array geschrieben werden. So kann man z.B. tagsüber mit voller Geschwindigkeit seine Daten aufs Cachelaufwerk schieben und nachts dann z.B. die Daten vom Cachelaufwerk aufs Array kopieren lassen - wobei einem zu der Uhrzeit dann die langsamere Kopiergeschwindigkeit sicherlich nichts ausmacht. Achja, die Daten sind auch dann schon so verfügbar als wären sie direkt im Array, wenn sie sich erst noch auf dem Cachelaufwerk befinden.

Beim Lesen hingegen wird das Paritätslaufwerk nicht benötigt, da erhält man dann immer die volle Geschwindigkeit mit der die Datenplatte liefern kann, auf der die angeforderten Daten auch liegen. Hat man also eine NVMe als Datenplatte im Array und jemand greift darauf über das Netzwerk zu, dann werden die Daten auch mit der vollen Geschwindigkeit geliefert, die entweder das Netzwerk bietet, oder die NVMe. Da die Leseraten von heutigen NVMe Laufwerken aber höher sind als die Geschwindigkeit, die eine 10 GBit Netzwerkkarte liefert, kann man von einer NVMe aus mit voller Netzwerkgeschwindigkeit liefern.

Wer jetzt ganz auf Nummer sicher gehen will, der verwendet als Cache-Laufwerk einen Raid1 Pool, so verhindert man den sehr seltenen Fall, dass das Cachelaufwerk kaputt geht, noch bevor wichtige Daten aufs Array geschrieben worden sind.

Unraid kann zudem sehr gut mit Docker und VMs umgehen ... und mittlerweile gibt es fast alles auch als Docker (z.B. Plex). Wer mag kann auch eine dedizierte Grafikkarte exklusiv an einen Docker oder eine VM binden, sodass dann da auch Hardware-Transkoding mit machbar ist, was die CPU schont. Docker und VMs können auch gezielt CPU-Kerne zugewiesen werden, sodass es da zu keinerlei Leistungseinbußen kommt, wenn mal ein anderes System ebenfalls Rechenzeit von der CPU benötigt. Aber die meiste Zeit läuft das System eh im Idle.


Ganz ehrlich, wenn ich mir dein Budget anschaue, dann würde ich ohne zu zögern zur Selbstbaulösung greifen, so wie es @TotalMayhem schon geschrieben hat. Der späteren Erweiterbarkeit, und die wird kommen, das ist jetzt schon sicher, sind damit quasi keine Grenzen gesetzt.
 
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RobMitchum

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Ähm, RAID-5 ist immer "X mal Daten plus einmal EXOR Parity". Zwei Parityplatten ist RAID-6. Siehe
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Der Witz ist halt: Eine Platte darf kaputtgehen, bei Raid-6 deren zwei. Jede weitere gleich kompletter Datenverlust. Deswegen hab ich eine USB-Seagate an meinem NAS und spiegele dort die wirklich wichtigsten Daten. Und deswegen halte ich auch nicht viel von JBOD. Weil wenn eine Platte kaputtgeht sind die dort liegenden Daten sofort weg. Bei Raid-5 musst du zwei Platten zerschreddern BEVOR sowas eintritt bzwl. bevor der "rebuild" durch ist. Allerdings: Ein Rebuild braucht seine Zeit nebst hoher Plattenaktivität - und wenn zwischendrin die nächste verreckt ist halt AUCH was weg - in dem Fall sogar "alles".

Bin trotzdem ein Fan von Raid-5, es ist halt ein Kompromiss. Und angesichts der Plattenpreise ist ein Spiegeln (zeitversetzt, nicht "sofort") von wirklich wesentlichen Daten auf ein anderes NAS bzw. Backup auf angeschlossene USB nicht wirklich teuer. Weil die meisten Fehler sind "fuck, warum hab ich das gerade gemacht". Also "Seat-Keyboard Interface Error" und nicht "Hardwareausfall".
 
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MrHonk

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Ja, mit Raid 5 und 6 hast du so gesehen Recht, ich hatte auch einen Punkt gar nicht ausreichend erwähnt und einen weiteren gar nicht, die mich aber vom Unraid Array überzeugt hatten.

1. Das Array kann, bis auf die Einschränkung mit der Größe des Paritätslaufwerks, beliebig erweitert werden - bei einem Hardware NAS ist bei maximal 8 Platten Schluss, jedenfalls kenne ich aktuell keine größeren UND bezahlbaren Fertig-NAS-Systeme. Bei Unraid reglementiert eher die gewählte Version die maximal installierbaren Laufwerke.
2. Raucht dir wirklich mal die Hardware eines Fertig-NAS ab, dann brauchst du in der Regel ein identisches NAS, um auch weiterhin auf die Daten im Raid zugreifen zu können, da ohne passenden Controller die Daten nicht mehr gelesen werden können. Bei Unraid klemmst du deine Platten einfach an ein Linux-System und kannst damit direkt auf deine Daten zugreifen.

Trotzdem ersetzt natürlich auch das Array bei Unraid kein Backup.
 
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jodelhoden

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Ich +1e das hier nochmal weil es so ungeheuer wichtig ist.

Bin da selber auch schon reingelaufen und hab mir aus Blödheit mein RAID zerschossen, kein Zugriff mehr nicht mal lesend, und natürlich KEIN Backup vorhanden. Hat mich eine Menge Asche und noch mehr Nerven gekostet - durch Glück im Unglück hat eine spezialisierte Firma das Ding noch auslesen können. Das muss aber nicht immer der Fall sein, und zwei(!) Sätze extra Festplatten für ein Backup hätten mich wesentlich weniger gekostet.

Gescheite Backup-Strategie unerlässlich wenn dir die Daten am Herzen liegen. Gängig ist "3-2-1": Insgesamt drei Kopien der Daten; zwei davon am selben Ort (so dass man im Falle eines Falles ein Backup schnell wieder einspielen kann) und eine Kopie an einem anderen Ort (man denke da z.B. an Gefahren wie Feuer, Überflutung, Einbruch etc.). Synology hat mit Hyper Backup ja eine echt bequeme Lösung im Angebot um das ohne sehr viel Routineaufwand einzurichten. Man muss sich halt am Anfang einmal etwas mehr Gedanken machen und konfigurieren.

Bezüglich RAID/Unraid --

Wie das mit den Performanceeinbußen hier breitdiskutiert wurde finde ich reichlich seltsam. Klar geht die Paritätsberechnung beim Schreiben in einer RAID5/6-Konfiguration bemerkbar auf die Leistung, aber eine 1 GBit Leitung wird da immer noch voll ausgelastet wenn man gescheite Platten verwendet (Achtung: bloß keine SMR-Platten fürs NAS kaufen!!! ausschließlich CMR/PMR!)
Ein Cache-Laufwerk braucht's jedenfalls echt nicht für einen Privatanwender der das NAS nur als Medienarchiv benutzt, das ist komplett rausgeschmissenes Geld.

Bezüglich Zugriff aufs RAID im Falle eines Hardwaredefekts --

Es gibt zwar tatsächlich auch Fertig-NAS mit Hardware-RAID-Controller und da ist es so wie gesagt wurde, dass du ein identisches Ersatzsystem brauchst um wieder Zugriff zu bekommen - nicht sehr gut. Bei den Synologys (zumindest die Consumer-Geräte bis inkl. 8 Bays) ist das nicht der Fall - die nutzen Software-RAID, genauer gesagt mdadm, also echt nichts exotisches. Wenn dir da nur die Hardware abraucht und die Festplatten in Ordnung sind kannst du - sofern du einen Computer hast, an den du alle Festplatten gleichzeitig dranhängen kannst - das RAID problemlos unter einem Linux-System mounten und auslesen, überhaupt kein Thema. Auch eine mindestens gleich alte oder neuere Syno kannst du als Ersatzgerät hernehmen, es muss nicht exakt das selbe Modell sein. Das DSM auf der Ersatz-Syno muss die gleiche oder eine neuere Version sein und natürlich muss die neue Syno alle Festplatten des alten Systems aufnehmen können.
 
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MrHonk

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Vertu dich mal nicht, unter Unraid fallen die Schreibraten trotz schneller Platten (bei mir WD Red 12 TB CMR Platten) auf 60-80 MB/s ab, und das macht sich sehr wohl beim Kopieren von großen Dateien aufs NAS bemerkbar. Was den Sinn oder Unsinn eines Cache-Laufwerks bei einem NAS angeht - wenn du ein schnelles Heimnetz hast (und damit meine ich alles ab 2,5 GBit/s aufwärts) und viele Daten oder große Dateien aufs NAS schiebst, dann wirst du, wenn du einmal mit einem Cache-Laufwerk gearbeitet hast, nicht mehr darauf verzichten wollen. Vor allem bei einem 10 GBit Netzwerk will man nicht ausgerechnet die HDDs des NAS als Flaschenhals haben wenn sich dieses auch vermeiden lässt.

Okay, eine 1 GBit Leitung bremst heutige HDDs beim Lesezugriff nicht mehr aus, da hat man volle Geschwindigkeit, aber sobald man selbst in einem 1 GBit Netzwerk Raid5/6 oder Unraid Array nutzt, wo die Schreibrate aufgrund der Paritätsberechnung massiv absackt, macht ein Cache-Laufwerk durchaus Sinn.

Und ganz ehrlich, du wirst du dich schnell ärgern wenn dein NAS die Geschwindigkeit deines Heimnetztes nicht mitgehen kann, vor allem wenn du dafür eine hübsche Stange Geld ausgegeben hast.
 
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Thanos

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Sehr viel Text, vielen dank für eure ausführliche Hilfe!

Nun ist für mich wichtig, ich will sehr viel Speicherplatz für sehr lange Zeit und lange Haltbarkeit und auch gute Qualität bezüglich I/O und Hardware.

Ich habe gelesen das sogar Festplatten die 10Gbit/s Geschwindigkeit ausbremsen würden? Habt ihr da selber Erfahrungen gemacht?

Welche Festplatten würdet ihr empfehlen für solch einen NAS?
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1. Welche Festplatten für die Synology Disk Station DS1817
2. Welche RAID Konfiguration? Sinnvoll?
3. Andere Empfehlungen?

Ich bedanke mich :)

Hier noch ein Video von diesem Teil..
 
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jodelhoden

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@MrHonk Ich kann dir nur sagen, ich hab hier aktuell ein RAID5 Array stehen bestehend aus 8x 4TB Platten. Sind Seagate IronWolfs. Und die laufen in einer Syno DS1819. Verbindung zum Rechner über Gigabit-LAN, unmanaged 0815 Switch von TP-Link dazwischen. Ich kann von meinem Rechner so viel auf das Ding rüberkopieren wie ich will, zweistellige Gigabytezahl am Stück, die Schreibrate bricht nicht ein und ist immer um die 100-120 MB/s, was echt dicke ausreicht. (Natürlich wenige große Dateien; sequenzielles schreiben/lesen ist immer um ein Vielfaches schneller als random access wie bei unzähligen kleinen Dateien)

Gibt vielleicht andere Systeme wo die CPU so schwachbrüstig ist dass sie mit der Paritätsberechnung nicht hinterherkommt und die Platten ausbremst. Ist zumindest hier nicht der Fall.
 
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jodelhoden

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@Thanos 10 GBit/s sind 1,25 GB/s. Magnetfestplatten bieten dir nur einen Bruchteil davon an Lese- und Schreibperformance, egal über was für ein Interface die angebunden sind. Optimistisch geschätzt und noch ohne die Einbußen durch RAID abzuziehen vielleicht 130-150MB/s schreibend, 180 MB/s lesend. Würde sogar schwer werden SSDs zu finden (die du in einem NAS verbauen kannst) die an diese Bandbreite rankommen (jedenfalls sustained und nicht nur bis der versteckte Cache voll ist...)

Du hattest noch geschrieben...
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Tja. Ich würd einfach gar nicht erst die Bandbreite zahlen - sondern weniger Bandbreite für weniger Geld nehmen. Auch ein paar hundert MBit/s reichen dicke für den Anwendungszweck. Das gesparte Geld ist besser in größere und qualitativere Festplatten investiert wenn du (so wie ich auch) dazu neigst ein riesiges Datenarchiv anzulegen.
 
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Thanos

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Das lustige ist, da wo ich wohne habe ich nur zwei zur Auswahl.

100 Mbit/s max. Up-/Download
und
10 Gbit/s max. Up-/Download

Und der Preis Unterschied bei beiden liegt rund bei 30 Euro, mehr nicht. Darum habe ich natürlich das höhere genommen.

So wird das beschrieben..
Mit einem Glasfaseranschluss bis in die Wohnung werden max. 10 Gbit/s übertragen. Die maximal nutzbare Geschwindigkeit für alle Geräte im Heimnetzwerk zusammen (inkl. WLAN) beträgt 8 Gbit/s. Die Differenz wird benötigt, um die Qualität der Übertragung sicherzustellen.
 
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jodelhoden

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1. Seagate IronWolfs sind teuer, aber laufen angenehm leise. Sehr geringe Vibration. WD Red Pros sollen wohl etwas lauter sein.

Wenn man Geld sparen will wird im Internet (/r/datahoarder) gern empfohlen dass man doch die WD EasyStore externen Festplatten "schälen" (shuck) soll, weil da hardwaretechnisch erstklassige HGST Ultrastar Datacenter-Platten drin sind. Problem: Die Dinger sind brutal laut und werden sehr warm und die Vibrationen sind auch nicht ohne. In einem NAS, das du in Hörreichweite stehen hast und das den ganzen Tag läuft, willst du die nicht drin haben. (Ich hab solche in einem zweiten NAS, das das erste Backup meines Haupt-NAS vorhält. Das NAS mit dem Backup läuft aber jede Woche nur ein paar Stunden, sonst wär ich schon längst durchgedreht)

2. RAID 5. Ich hab mir früher mal gedacht RAID 6 wäre besser, weil das Array ja verwundbar ist wenn eine Platte ausgefallen ist und so lange der Rebuild noch läuft - was echt verdammt lange dauert, selbst bei "nur" 4TB Platten. Aber nichts ersetzt ein Backup! Und wenn du ein halbwegs aktuelles Backup hast und das dir auch noch die Möglichkeit gibt eine inkrementelle Sicherung zu machen (also nur die Veränderungen seit dem letzten Backup zu kopieren), kannst du sobald die erste Platte ausfällt das inkrementelle Backup vorziehen so dass wirklich *alles* aktuell gesichert ist und dann darf das Array während des Rebuilds so lang verwundbar sein wie es will - du hast ein komplettes Backup, falls noch eine Platte abraucht bevor der Vorgang durch ist.

3. Festplatten nach spätestens 5 Jahren 24/7 Betrieb prophylaktisch austauschen. Irgendwann korrumpieren einzenle Datenblöcke auf der Platte und während man das bei Synology mittels btrfs Prüfsummen und regelmäßigem Scrubbing frühzeitig erkennen kann ist es doch ein Risikofaktor, und irgendwann reicht auch das nicht mehr, dann sind die Platten einfach für die Mülltonne.
 
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RobMitchum

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Ich hab auf meinem J3455er NAS mit 5 x 2TB wirklich uralte 2TB Hitachi SATA Platten. Aktuelle uptime: 31.000 Stunden(!). Ja, die Dinger sind alt, ist aktuell das dritte NAS in dem diese sich befinden. Rekordhalter ist eine 500er Seagate in meinem "24/7 NAS" (ich hab zwei, nur eins ist 24/7 an) mit 73.600 Stunden. Kein Tippfehler. Eine Platte kann "immer" kaputtgehen. Oder quasi ewig halten. Daher ist ein Backup so wichtig wenn die Daten wirklich relevant sind.

Meine Strategie: Da Platten quasi nix kosten - an USB eine externe HDD angeschlossen und die wesentlichen Daten dort sichern, zudem sind diese Daten gegenseitig auf den beiden NAS gespiegelt mit klarem Master -> Slave. Beim Rest muss das Raid-5 reichen. Also eine darf sterben, aber wenn ich einen Fehler mache und was falsches lösche ist es eben so. Gehen zwei kaputt (beim Rebuild, Blitzschlag, Feuer...) ist dann eben alles weg. Ist auch so.
 
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jodelhoden

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Manche S.M.A.R.T.-Werte können dir durchaus sagen dass eine Platte am hinübergleiten ist. Das ist aber oft nicht so dass du über einen langen Zeitraum schon siehst "aha, sie wird jetzt noch ungefähr so und so viele Jahre halten" (bei SSDs noch eher, da gibt es so einen Wert den man ungefähr als Prozentwert der Abnutzung interpretieren kann). Das ist eher sowas in der Richtung "oh-oh, jetzt gibt sie jeden Moment den Geist auf". Und dazu muss man diese Werte aber auch regelmäßig monitoren. Reallocated Sector Count bei Magnetplatten ist auf jeden Fall so einer. Wenn der jemals mehr als null ist würde ich die Platte so schnell wie nur irgend möglich tauschen.

Und nur weil eine Platte noch läuft und keine Fehler im Betriebssystem produziert heißt das auch nicht dass die Daten auf ihr nicht schon in Mitleidenschaft gezogen wurden und korrumpieren. Das vorher erwähnte Array, das ich durch eigene Blödheit zerschossen hab und von einer Firma die Daten habe retten lassen... die Platten waren zu dem Zeitpunkt ca 6 Jahre alt, liefen zwar nicht 24/7 aber das beherbergende NAS war 24/7 an und hatte für die Platten Spindown nach 30 min Inaktivität aktiviert. Nachdem ich die geretteten Daten auf einer separaten neuen Platte sowie die ursprünglich eingelieferten Platten wieder zurückbekommen hatte, hab ich aus Interesse mal die S.M.A.R.T.-Daten von letzteren ausgelesen. Eine der Platten aus dem Verbund hatte an dem Punkt bereits eine dreistellige Zahl an kaputten Sektoren. Und unter den geretteten Daten sind mir auch einige beschädigte Dateien aufgefallen. Waren große Videodateien wo man einfach über einen gewissen Zeitpunkt hinweg nicht mehr "spulen" konnte oder die mitten unter der ganze normalen Wiedergabe einfach tonnenweise auffällige Bildartefakte gezeigt haben. Damals konnten die Synos das mit dem Scrubbing und Prüfsummen berechnen von Dateien und so noch nicht. Die konnten gar nicht selbsttätig erkennen wenn Dateien beschädigt worden sind weil sich die beherbergenden Platten abgenutzt haben. Da hilft dir auch kein RAID.

Und selbst jetzt wo sie es können ist es noch kein Allheilmittel. Es kann dir helfen, aber du brauchst trotzdem einen Plan B. Und zwar ein regelmäßig aktualisiertes Backup, besser nicht nur eins sondern mehrere Sätze. Ich habe ein schnell verfügbares Backup das jede Woche aktualisiert wird, und zusätzlich zwei Sätze Offsite-Backups die ich immer abwechselnd aktualisiere, jeden Monat ein mal (d.h. der ältere Satz ist der Stand von vor max. 2 Monaten). Das schnell verfügbare Backup ist wie ich schon erwähnt habe ein zweites NAS, da sind die Platten ebenfalls in einem RAID5-Verbund. Die beiden Sätze Offsite-Backups sind einfach jeweils eine Ladung externer Platten die ich wenn es so weit ist von ihrem Lagerplatz hole und an das Haupt-NAS hänge. Ich habe zwei Sätze deswegen gewählt, weil es ja wie der Zufall so will auch dazu kommen kann dass mir die Bude abfackelt, während ich gerade den einen Satz Offsite-Backups am NAS hängen habe zum aktualisieren und dann trotzdem beide gleichzeitig futsch sind. Mit den zwei Sätzen habe ich garantiert zu jedem Zeitpunkt einen Satz Festplatten an dem entfernten Ort.
 
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RobMitchum

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So OT ist das nicht. Weil Raid-1 kein Backup ist, ein Spiegeln ist hilfreich aber eben nicht zwingend die Lösung. Siehe langsam korrupte Daten, die man dann unbemerkt auch auf das gespiegelte Laufwerk dupliziert und somit nur noch korrupte Daten hat. Und wie viele machen schon mehrere Sets, die zudem auch Offline bzw. außerhalb der Wohnung z.B. in einer Cloud gelagert werden? Als "Steuerberater" bzw. jemand, dessen berufliche Existenz dranhängt ist das was ganz anderes als Oma Ernas digitalisierte Dias aus den 60er Jahren.

Bei Synology hast du im Plattenmanager eine Funktion, die bei Erhöhung der Zahl fehlerhafter Sektoren eine Warnung ausgibt. Bisher kam keine, SMART Status ist OK.

Und ja, da hab ich wohl Glück mit den Platten. Aber: Es liegt nichts drauf, was mir Mega-Probleme bei einem Datenverlust durch Plattenschaden macht. Dieses "24/7" kleine NAS mit zwei alten Platten (215J) ist nichts anderes als ein Spiegel meiner Musikverzeichnisse vom größeren NAS (J3455 mit 6 x HDD) sowie der Spiegel persönlicher Daten und (Digital)Photos. Eine von beiden darf kaputtgehen, noch ist nichts passiert. Und im J3455 NAS mit Xpenology sind die wichtig(er)en Daten eben auf dem Raid-5. Also quasi "doppelt" gegen Plattenschaden abgesichert. Das Videoarchiv liegt nur auf Raid-5 und wird auch nicht gespiegelt. Wenn das weg wäre -> ärgerlich, ggf. "Arbeit" aber kein Beinbruch. Sähe als Selbstständiger ganz anders aus wenn das z.B. deine Kassendaten nebst Kundenunterlagen laufender Projekte oder Steuerunterlagen wären.

Es kommt halt auf die Daten an und "was passiert, wenn das Ding abfackelt/korrumpiert wird"? Mir reicht Duplizierung auf zwei unabhängige Systeme in der Wohnung UND ein monatliches Spiegeln auf eine USB Platte. Ja, die steht in der Wohnung, ist aber in der Regel nicht ans NAS angeschlossen. Wenn ich zwingend auf die Daten angewiesen wäre -> Cloud. Und dazu mehrere Instanzen mit einem wöchentlich -> monatlich -> jährlich rollierenden System als Beispiel. Sprich: Wenn was korrumpiert ist nicht alles im Eimer.
 
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TotalMayhem

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Das wurde ja hier bereits erwaehnt, willst einen Datendurchsatz, der da auch nur annaehernd hinkommt, fuehrt an Solid State Drives ohnehin kein Weg vorbei (idealerweise NVMe, nicht SATA) ... ob das Sinn macht, steht auf einem anderen Blatt, In einen Medienserver fuer daheim, eher nicht... aber wenn du die erweiterte Nachbarschaft damit bedienen willst? Be my guest. ;)

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Wieviel Speicherplatz peilst du denn an? Wie hoch is das Budget dafuer?

Aus persoenlicher Erfahrung habe ich deutlich weniger Vertrauen in Festplatten > 4TB. Es liegt natuerlich irgendwo in der Natur der Sache, dass mit zunehmender Kapizitaet auch die Ausfallrate ansteigt, bloss jenseits von 4 TB wird's unverhaeltnismaessig, finde ich.

Hier wird dir jeder sagen, dass ihm/ihr schon mal ne Platte von Hersteller XYZ verreckt ist, aussagekraeftiger sind da Angaben von Speicheranbietern, die zichtausende Festplatten "aller Couleur" bertreiben, manche veroeffentlichen regelmaessig Statistiken zur Ausfallrate mit Angaben wie Anzahl der jeweiligen Platten, Kapazitaet, durchschnittlem Alter (z.B.
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). Natuerlich kommen dort vornehmlich enterprise grade Laufwerke zum Einsatz, die schon etwas teurer sind als der uebliche "Konsumentenschund". Aber eine Tatsache ist unabaenderlich: kaputt gehen sie alle... irgendwann. ;)
 
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preecherST

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Nehm ich mir 2 billige und hab mir so gewisse Redundanz.
 
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Thanos

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Meine Erfahrungen in der heutigen Zeit ist so. Ich bin kein Experte, mir ist aber etwas relativ aufgefallen.

In den 2000s Jahren bis hin zu 2010 waren Festplatten sehr empfindlich. Die waren sehr schnell an a******
Aber ab 2010 hat sich die Technik bezüglich Festplatten um einiges verbessert. Ich besitze einige Festplatten aus 2014 und die funktionieren heute noch tadellos.
Das gilt auch für einen Server den ich 2017 angemietet habe und 24/7 bis heute 2022 noch läuft, die Festplatte läuft noch.

Natürlich sind Backups und RAID Konfigurationen wichtig.
Ich muss die 10Gbit/s nicht wirklich zu 100% ausreizen können. Zugriff werden sowieso nur eventuell maximal 4 Personen haben in meinem Umkreis. Mehr auch nicht.

Ich will etwa 60TB bis 80TB Speicherplatz. Mit RAID kann ich auch um die 40TB akzeptieren.
Wird jetzt nun RAID empfohlen auf einem NAS oder eher nicht?

1. RAID oder nicht?
2. Welche Festplatten? Marken?

Ich habe das Gefühl wir haben bisschen drumherum geredet in diesem Thread hier. :LOL:
 
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MrHonk

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Festplatten kann ich dir keine empfehlen, da wurde ja auch schon geschrieben das nahezu jeder hier gute wie auch schlechte Erfahrungen mit Modellen diverser Hersteller gemacht hat. Was für den einen gut und zuverlässig läuft, kann für jemand anderes ein Griff ins Klo sein. Sollen deine Festplatten 24/7 rotieren, dann greif zu speziellen NAS bzw. Enterprise Festplatten. Packst du viele Festplatten auf engen Raum dann greif auch zu speziellen NAS bzw. Enterprise Festplatten, da diese spezielle Firmware haben, die neben einer geringeren Betriebstemperatur auch Vibrationen benachbarter Festplatten besser vertragen als Consumer Festplatten. Sollen deine Festplatten jedoch überwiegend im Standby sein und nur bei Bedarf anlaufen, dann könnten NAS oder Enterprise Festplatten eher suboptimal sein, da diese nicht für häufige Spin-Ups und Spin-Downs gedacht sind.

Bzgl. RAIDx - es bietet einen gewissen Schutz vor Datenverlust wenn eine der Festplatten im RAID kaputt gehen sollte, trotzdem ersetzt ein RAID kein Backup (wurde hier ja auch schon mehrfach erwähnt). Wenn du deine (wirklich wichtigen) Daten regelmäßig auf andere HDDs sicherst, und du diese Backups idealerweise außerhalb deiner eigenen vier Wände aufbewahrst (bei einer 10 GBit/s Leitung wären selbst Backups über das Internet eine kaum Zeit in Anspruch nehmende Option), dann kannst du auch auf ein RAID verzichten und die dadurch gewonnenen Festplatten zusätzlich zum speichern/sichern deiner Daten verwenden.
 
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jodelhoden

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Wobei ich auch mit Backup zu einem RAID tendieren würde. Gerade bei einem größeren Array tut eine Platte weniger an effektiver Kapazität nicht so weh als wenn man nur drei oder vier Platten hat insgesamt.

Ohne RAID ist halt sofort alles futsch wenn eine der Platten ausfällt und der letzte Backup-Stand muss her. Alles was du seitdem verändert hast ist halt einfach weg, egal was du tust.

Hast du dagegen zumindest ein RAID5 eingerichtet hast du noch die Chance, deine letzten Änderungen seit dem letzten Backup runterzuretten. Um die Rebuild-Möglichkeit geht es da gar nicht so sehr we über die Möglichkeit die letzten paar Daten die noch nicht im Backup sind auch noch in Sicherheit zu bringen.

Und auch wenn du die Platten nicht 24/7 laufen hast sondern Spindown aktivierst solltest du auf keinen Fall solche Consumer-Platten verbauen, die SMR als Aufnahmetechnik nutzen (und das sind in dem Bereich inzwischen leider die meisten!) Selbst eine NAS-Platte die für 24/7 Betrieb optimiert ist aber CMR nutzt dürfte da verlässlicher laufen als eine Consumer-Platte die zwar für häufige Spindowns ausgelegt ist aber mit SMR aufzeichnet.

Edit: Hier noch eine der besten Erklärungen zur CMR/SMR-Problematik mit NAS/RAID von der ersten Seite Google-Suche. Ein paar andere Ergebnisse waren nicht so gut. Geht hier nur um die Erklärung wie die Aufnahmetechniken funktionieren und warum SMR so scheiße ist, nicht um die Produktempfehlungen.
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TotalMayhem

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Nicht wirklich zu 100%? Mit Festplatten musste "nicht wirklich" durch nicht mal annaehernd" ersetzen. ;)

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Mit 6 Laufwerken brauchste also mindestens 10TB Laufwerke. Wenn man die juengsten Backblaze Reports betrachtet, da macht die Seagate Exos X - X16 12TB (ST12000NM001G) eine sehr gute Figur, Preis ist auch akzeptabel, 20 Euro mehr als die billigste 10/12TB Tosh):

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Interessant... der "absolute "Superstar", die
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(4TB) ist immer noch im Handel erhaeltlich, obwohl Hitachi schon vor Jahren von Western Digital uebernommen wurde und deren Produkte seit 2018 oder so nur noch unter dem WD Logo verkauft werden... aber 220 Taler fur 4TB in 2022 is natuerlich vollkommen idiotisch. :p

Edit: Seh gerade, deine DiskStation hat 8 Bays ... wuerde aber trotzdem eher zu 6 x 12 TB anstatt 8 x 8 TB greifen, ist mehr Speicherplatz, kommt preislich auf's Selbe raus (wenn nicht guenstiger), und du kannst im Bedarfsfall erweitern.
 
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