Wie habt ihr es geschafft über Euch hinauszuwachsen?

Cat

Whatever
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Hi.

Wie schaffe ich es zu mir selbst zu finden? Aggressionen, Neid, Missgunst, all das, zu vergessen. Wie finde ich mich selbst. Ich meine das wirklich ernst. Was mache ich aus meinen positiven Eigenschaften, wenn ich meine Defizite nicht verarbeiten kann? Um vielleicht ein Beispiel zu nennen: Soll ich, oder kann ich ein Defizit an meinem Körper kaschieren, oder sollte ich es? Ich habe es und es hat mir nie gut getan. Wie gehe ich nur damit um? Kennt jemand sowas und ist derjenige stark genug um mir seine Erfahrungen mitzuteilen? Soll ich einfach so tun als ob nichts wäre? Das kann ich nicht. Aber ich kann auch nicht einfach alles zeigen. Das ist so Sackgasse. Seit 45 Jahren... Irgendjemand?
 

P-F-S

Das bersonifiziere Pöse
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Hmm... naja erstmal gut, dass du versucht dich selbst zu reflektieren. Das ist schonmal ein Anfang und ein wichtiger Schritt. Die Frage die sich mir aber dabei stellt ist:

In welchen Momentan spürst du deine "Defizite" denn?
Was für Defizite sind das?

Neid und Missgunst sind übrigens relativ normale Dinge, zumindest in gewissem Maße.
Bei Aggression kommt es vor allem an wie und wann sie sich äußert.

Erstmal sei aber gesagt: Negative Emotionen sind normal und vor allem menschlich. Niemand ist "nur Happy" und sollte das auch nicht sein ( auch das wäre ungesund ). Alles sollte in einer gewissen Balance stehen ( Plus/Minus ein bisschen ).

Und vor allem "können" Negative Emotionen auch genutzt werden. Ich bin zwar nicht stolz drauf, aber ich zum Beispiel hab ne echt sehr kurze Zündschnur, Bin generell ein recht aggressiver Mensch ( hab aber auch nicht wirklich wenig Scheiße hinter mir )... ABER -> Hab mein Mittel gefunden -> Nämlich Sport. Hat den Vorteil, dass es mich auslastet ( bin nämlich die Art von Mensch die niemals still steht ) und meinem Körper tut es echt gut. Mache jeden Tag mindestens 100 Liegestütze, da ich mir ne Klimmzugstange heute in den Garten gebaut hab ab morgen im Tageswechsel 100 Klimmzüge / 100 Liegestütz. Generell zum Kraftsport den ich seit etwa einem 3/4 Jahr mache.

Gibt natürlich auch noch andere "Defizite" an mir. Die frage ist aber auch wie man sich selber überhaupt sieht. Sehe ich mich zum Beispiel im Spiegel finde ich meine Arme zu dünn, meinen Bauch zu dick... und und und... Sieht mich meine Frau sagt sie mein Körper ist sehr gut, sieht mich mein bester Kumpel sagt er ich seh aus wie ne Maschine. Also Fazit: So scheiße seh ich wohl nicht aus, fühle mich aber so.

Arbeitstechnisch hab ich trotz dessen, dass ich niemals still stehe immer das Gefühl "es reicht noch nicht", JEDER der mich aber mehr als nen paar Tage sagt mir aber ich bin die Fefinition von Fleiß, das menschliche Duracel-Hässchen oder der Terminator xD

Worauf ich hinaus will: "Selbstwahrnehmung"
Vielleicht empfindest ja nur du deine Defizite als etwas, was sie eigentlich gar nicht sind.

Generell sei natürlich gesagt: Einen Psychologen/Psychotherapeut aufzusuchen ist niemals verkehrt. Das sind keine Wunderheiler, aber es kann durchaus gut tun mit jemandem zu reden der einfach zuhört, einem bestimmte Situationen nochmal aus anderen Perspektiven nahebringt, jemand diskretes bei dem man weis "was ich in diesen wänden von mir gebe, verlassen diese Wände nicht".

Solltest du "gewisse Gedanken" haben die in eine selbstverletzende Richtung gehen solltest du allerdings umgehend Hilfe aufsuchen und MINDESTENS folgende Nummer anrufen:

0800 1110111

So das wars erstmal von meiner Seite. Wenn du willst kannste mich ja mal per PN anquatschen. Dann kann man bisschen schreiben. Vielleicht hab ich ja den ein oder anderen guten Rat für dich wenn du mir deine Situation näherbringst. War auch schon sehr sehr seeeeehr tief am Boden und musste mich hochkämpfen, allerdings allein. War alles andere als leicht, deswegen sag ich ganz klar: Sei nicht so doof wie ich 😉 Vertrau dich Menschen an, niemand muss eine Krise allein bewältigen.
 
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tanljeft

Namhafter Pirat
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Hallo Cat,

P-F-S hat das wirklich gut zusammengefast, wenn dein Leidensdruck so groß ist, wie es „Klingt“, dann ist Professionelle Hilfe für dich am besten.



Eine Professionelle Anamnese ist wichtig, um die Ursachen zu ergründen, die dann angegangen werden können.

Das ist so Individuell, dass Tipps von außen, manchmal eher schaden als nützen.
 
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P-F-S

Das bersonifiziere Pöse
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Damit aufzuhören ist stets ein guter Schritt. Man sollte sich bei Selbstverletzung halt immer fragen: "Wofür? Was bringt mir das?"
Letzten Endes ist es nur ein Hilfeschrei, den im schlimmsten Fall keiner hört oder gar falsch auffasst und einen eher als "schwach" verurteilt anstatt zu helfen.
Zumal man sich immer vor Augen halten muss, dass keine Krise dadurch bewältigt werden kann, es ist nichtmal eine Problemverschiebung, sondern letzten Endes nur eine Verschiebung der akuten eigenen Aufmerksamkeit, da man in einem solchen Moment an den tatsächlichen Körperlichen Schmerz denkt und nicht an das, was eigentlich die Probleme verusacht ( z.B Ehekrise, finanzielle Probleme usw.. )
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LEBEN -> Ist so oder so immer die beste Option, das sei zuerst gesagt. Psychiater ist nicht gleich Psychiater, denke man braucht einfach den "richtigen" Psychiater, der einem hilft sich selbst in die richtige Bahn zu lenken.
Wichtig hier ist immer: Der Psychiater ist kein Wunderheiler, er hilft dir nicht aus der Situation und das ist auch nicht sein Job. Das was der Psychiater tun muss, ist dir dabei zu helfen dich selbst zu reflektieren, damit du selbst in der Lage bist deine Probleme zu lösen oder entsprechende Hilfen in Anspruch zu nehmen, die eben für jene Situationen geschult sind ( zum Beispiel ein Schuldnerberater in finanzieller Not usw... )
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Danke erstmal für das Kompliment :) Ich bin übrigens 31.
"Auskennen" ist so ne Sache. Jeder Mensch ist individuell und ebenso individuell sind seine Probleme und Wege mit eben jenen umzugehen. Allerdings habe ich halt auch ein bisschen was durch.
Grober Auszug dessen wäre:

Kindheit:
- Gewalt in der Kindheit
- Mangel an Vaterfigur
- Egoistische Mutter mit Drogen, Alkohol, Prostitutionsproblem und vielem mehr
- Viele viele Wohnortswechsel
- Dezentes Armutsproblem ( Ich sage deshalb "dezent" weil es genug Kinder auf der Welt gibt die nichtmal ein Dach übern Kopf haben und ich wenigstens das hatte )

Erwachsenenalter:
- Betrug durch Exfreundin
- Betrug durch Ehefrau ( Die einzige Narbe die niemals heilen wird, mit der ich aber dennoch lernen muss umzugehen )

Naja aber was nun?
Ich könnte mir jetzt jeden Tag sagen wie schlimm alles war und voller Bedauern zurückblicken oder oder oder. Aber was bringt mir das?

In der Kindheit war ich der Älteste von 4 Geschwistern ( alle deutlich jünger als ich ). Anstatt mich selbst aufzugeben blieb ich stark, lernte aus den Fehlern meiner Vormünder und sorgte so gut ich konnte dafür, dass meine Geschwister von den Problemen abgeschottet wurden bis sie groß genug waren selbst stark genug zu sein ( denn ich konnte und wollte ja nicht ewig im "Elternhaus" bleiben ).

Nun im Erwachsenenalter?
Klar könnte ich getrost in die "Midlifecrisis" gehen oder meinen ersten "Burnout" haben. Aber wofür? Ich bin Vater von 3 Kindern...naja 1 davon hatte meine Frau schon vor der Beziehung mit mir und das letzte ist durch eine der Affären meiner Ehefrau entstanden. 3 Kinder die einen Vater brauchen, jemanden brauchen bei dem sie mal schwach sein dürfen wenn sie Probleme in der Schule, mit Freunden oder was auch immer haben. Natürlich könnte ich weglaufen, genug Gründe hat mir meine Frau ja gegeben. Aber würde ich mich besser fühlen? Ich denke nicht. Die Differenzen mit meiner Frau sind in Klärung. Die letzten 5 der 10 Jahre die wir rumlaufen waren für mich die Hölle... aber zurückblicken? Warum? Um mir weh zu tun? Nein danke... da schau ich doch lieber nach vorne ;-)
Ich ernähre mich gut und bin Top-fit... Gute 50-60 Jahre hab ich locker noch und das im besten Fall mit meiner Frau und Kindern die stolz sind wenn sie daran denken, dass die einen Vater haben bei dem sie stets an erster Stelle stehen und von dem sie in jeder Lebenslage etwas lernen können... Sorg ich doch lieber dafür, dass die gut werden oder? ;-)
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Narben sind aber nichts schlimmes. Wichtig ist, dass man aus ihnen lernt damit die nächsten Narben nicht durch die selben Dinge entstehen.

UND -> Die meisten Narben sind nur oberflächlich... die verblassen ;-)
Auf die Narben die so tief sind, dass sie nicht verblassen wirst du stolz sein, wenn du eines Tages mit einem Lächeln auf sie blickst und dir sagst "Wenn ich das überstanden hab, dann schaff ich noch viel mehr"

Aber auch zu dir kann ich nur sagen:
Brauchst du jemanden zum Quatschen -> Kein Problem, immer gern :)
Wenn unter 100 Ratschlägen auch nur einer dabei ist der dir letzten Endes in irgendeiner Form hilft hast du noch immer 99 weitere die du dennoch weitergeben kannst um evtl dann jemand anderes mal zu helfen :)

Niemand sollte Probleme allein durchstehen. Mit Räuberleiter kommt man viel leichter aus nem Loch...
 
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