Gehaltsvorstellungen realistisch im neuen Job.

[GuyFawkes667]

Greetings, Boersianer.
Ich bin jetzt wieder auf Jobsuche und habe für mich

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gefunden.

Ich dachte, das wäre halt klar Service/Logistik und könnte mit abgeschlossener Berufsausbildung als Kaufmann im Einzelhandel einfach mal die 36.000- Brutto als Jahresverdienst angeben.

Sagt mir ein Kumpel, selber beim Bund, WAY TOO HIGH, das ist Einzelhandel.

Nun ist die Stellenausschreibung aber klar als Service und Logistik ausgeschrieben und eine Einzelhandelsausbildung nur eine Grundanforderung.

Lt.

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wäre meine Vorstellung nicht sooo unrealistisch, andere Seiten reden eher von 32.000 bis 34.000.

Netto 2k im Monat mit Str.Kl. 1 wären schon nice, 1750 kann ich auch noch mit leben.
Kumpel beim Bund sagte aber klar, das ich wohl eher mit 1300 oder so rechnen und anfangen sollte.
1300.- Netto sind aber LÄCHERLICH!!!

Welche Gehaltsklasse sollte ich anstreben?
Und ist die Lohnklasse nach Logistik oder Einzelhandel zu berechnen?

Ich danke Euch jetzt bereits für Eure Antworten.

 

[Master_3]

Darf ich fragen, was du auf lange Sicht machen willst? Die Stelle ist ja auch nur befristet bis Mitte 2027 ausgeschrieben, also u.U. Schwangerschaftsvertretung oder so?
Das mit Einzelhandel oder Service und Logistik hat nix mit den Bezeichnungen zu tun:
Du arbeitest da quasi in dem normalen Einzelhandel, das ist keine Industrie und hat mit Logistik in Sachen Lagerlogistik etc. nicht viel zu tun - du machst da defacto nix anderes als die netten Damen in den Modeboutiquen der Städte.

Da biste mit 30k dabei, wenn du gut bist, handelste 33k raus.

Die Löhne in der reinen Logistik z.b. Industrie sind deutliche höher da liegste (wenn Tarifgebunden) bei ca. 44k (21-22€/std) und nach einer handvoll Jahren bei 48k (23-24€/std.) - plus Tarifanpassungen.

Deine 36 sind gut gemeint, ich sehe das so: Runter geht immer, immer erstmal hoch anfangen

 

[IchPutzHierNur]

Die Löhne in der reinen Logistik z.b. Industrie sind deutliche höher da liegste (wenn Tarifgebunden) bei ca. 44k (21-22€/std) und nach einer handvoll Jahren bei 48k (23-24€/std.) - plus Tarifanpassungen. Wann war das denn

 

[Master_3]

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Sind aktuelle Zahlen aus meiner Branche für simples Stapler Fahren Paletten ins Regal und aus dem Regal in den LKW), wie gesagt die 44k gelten für den Einstieg. Wieso, gibts bei euch mehr?

(Achso und kann natürlich von Bundesland zu Bundesland anders sein, in Bayern sind die Löhne natürlich anders als z.B. in Meck-Pomm)

 

[GuyFawkes667]

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Am liebsten eine Umschulung zum FISI, aber der Zug ist mit fast 50 ohne Kohle abgefahren.
Also eigentlich nur noch malochen, ohne in die moderne Sklaverei, genannt Zeitarbeit, zu landen.

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Das sind die immer. Gibt aber eine Option auf Festanstellung.

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Fuck^^

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DAS glaube ich nicht mehr.

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Naja, mal schauen.
Scheint nicht das zu sein, was ich mir vorgestellt hatte.

 

[Master_3]

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Geh hin, hörs dir an, kann doch sein, dass wenn dir die Bezahlung zusagt und das Arbeiten stimmt es dir Spaß macht.

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Ja mir ging es darum: Befristet auf 1,5 Jahre bedeutet halt auch immer, dass wenn du in der Zeit z.B. ne neue Wohnung brauchst oder so, ein befristeter Arbeitsplatz auch bei sowas im Weg stehen KANN, aber nicht muss.
In wiefern das Relevant für dein Lebensstil ist, weiß ich nicht

 

[GuyFawkes667]

Ich habe einen 20 Jahre alten Staplerschein für so ziemlich ALLES.
Evtl sollte ich da mal schauen, was ich damit anfangen könnte.

 

[Rantanplan]

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Hätte ich auch noch gehabt, kann aber nichtmal 2 Gitterboxen aufeinander stapeln.

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Hatte ich auch gedacht. Doch die DRV hat für mich ganz schön was locker gemacht.
Ist aber vermutlich nicht mit Deiner Situation zu vergleichen, bei mir war's krankheitsbedingt.
Und bei klammen Staatskassen wird das natürlich noch schwerer.
Dazu kommen noch die aktuellen Firmenpleiten und Schließungen. Da werden zur Zeit halt nicht nur "Hilfsarbeiter" freigesetzt.

Wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg beim Job bekommen. Und so abgetroschen sich der Spruch auch anhört: "Es geht immer wieder ne Tür auf" ..... siehe meinereiner

 

[RobMitchum]

Ich würde mich am öffentlichen Dienst orientieren.

Abgeschlossene Berufsausbildung: E7/E8/E9
Abgeschlossenes FH Studium oder vergleichbar: E10/E11/E12
Abgeschlossenes Studium: E13++

Abgeschlossene Berufsausbildung und damit E7 wäre nach

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und E7 als Start 41k€. 10K WENIGER als der Öffentliche Dienst zahlt (nie vergessen, quasi unkündbar nach wenigen Jahren)? Nie im Leben.

Edit: Wer lachen will - ein Lehrer (selbst Grundschule) wird aktuell als Beamter in A13 eingestuft. Ausbildung - 3 Jahre, für Oberstufe 4 Jahre plus Referendariat. Ein Eurofighter-Pilot hat ausgebildet(!) ebenfalls A13.

 

[IchPutzHierNur]

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Conti schicht 7 Tage 2 tage Früh 2 Tage Spät 3 Tage Nacht Fachkraft für Lagerlogistik 22 Jahre Berufserfahung Teilzeit Vertrag gehabt Vollzeit Arbeiten müssen nicht mehr als 19 Euro die Stunde gab es nicht nach 3 Jahren Stress reissleine gezogen 47 Urlaubstage noch gehabt

 

[Knorkator303]

Als ich die Stellenanzeige gelesen habe, packte mich direkt das große.......ihr wisst schon:

"Von der Spezifikation über die Ausschreibung, Vergabe, Qualitätssicherung bis hin zur Logistik, zum Vertrieb und der Aufbereitung verantwortet die Bw Bekleidungsmanagement GmbH (BwBM) die gesamte Wertschöpfungskette der Bundeswehr-Bekleidung – von den Schuhen bis zum Helm."​

​

Da wurde wohl wieder mal in eine GmbH ausgegliedert um die Tarifbindung des öD zu umgehen....

 

[Master_3]

@IchPutzHierNur das ist mies. Aber das kommt halt auch drauf an, ob Tarifgebunden, wie (gewerkschaftlich)organisiert der Laden ist, wie gut der Betriebsrat....usw usw

 

[RobMitchum]

Und wie dreist die Ausschreibung ist - vor allem, wenns um befristete Stellen geht. Frag eine Zeitarbeitsfirma, was diese für eine solche Stelle abrechnet.

@GuyFawkes667

Edit - in strukturschwachen Regionen mit günstigen Mieten kann sowas trotzdem "aufgehen". In teuren wie Köln, Frankfurt, Hamburg, München, Stuttgart oder Heidelberg sicher nicht.

Und ja, die "Kosten" einer Zeitarbeitsfirma sind nicht dein Bruttolohn durch die Zahl der zu leistenden Stunden. Weil dein "Backoffice" samt den Arbeitgeberanteilen auch bezahlt werden will, zudem müssen solche Firmen Reserven haben, wenn du spontan bei einem Kunden nicht mehr erwünscht / benötigt sein solltest. Weil du kannst nicht "tagesgenau" einfach entlassen werden.

Wer übrigens sehen mag, was etwa 34k€ "Brutto" den Chef kosten:

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Vor allem sieht man ganz unten bei dieser Berechnung auch, wie hoch jeder weitere Euro Einkommen mit Abgaben belastet wird. Bei Steuerklasse 1 ganze 57% Spitzenabgabenlast. Und vom Arbeitgeberaufwand kommen "ganze" 57% bei dir an.

Find ich persönlich in der Einkommensklasse eine Frechheit. Liegt auch daran, dass die Obergrenze der Einkommenssteuer kaum bis ganz selten an das Durchschnittsentgelt angepasst worden ist, somit "alle" bei Lohnerhöhungen überwiegend den Staat beglücken statt sich selbst. Wer mag, der kann ChatGPT/Wikipedia fragen, wo die Steuerobergrenzen historisch lagen und das wievielfache eines Durchschnittsentgelts sowas historisch gewesen war. Spoiler: Wir sind alle aus Sicht des Fiskus "reich" geworden.

Bin daher auch ein Fan des Niederländischen (Stufen-) Steuersystems. Jede Steuerstufe ist mit der Sozialversicherung (im Gegensatz zu dem linear steigenden Satz in DE) synchronisiert. Heißt: Bis zum Erreichen einer Sozialversicherungsgrenze gilt nach Abzug des steuerfreien Existenzminimums ein einziger Satz für diesen Teil des Einkommens. Endet zum Beispiel die Bemessungsgrenze der Krankenversicherung, dann steigt die Steuer für jeden Euro oberhalb(!) sofort an. Gleiches bei der Rentenversicherung. Jeder weiß ohne Steuertabellen oder Webrechner zu bemühen, wie viel Prozent eines jeden zusätzlichen Euros im Netto ankommen werden. Effektiv hast du also vier Stufen - steuerfrei beim Minimum zzgl. Werbungskosten, Stufe 1 bis zur Krankenversicherungsgrenze, Stufe 2 bis zur Rentenversicherungsgrenze und alles darüber ist Stufe 3.

 

[GuyFawkes667]

Erstmal danke für Eure Antworten.
Ich habe als gewünschtes Jahresgehalt jetzt einfach mal 31.200.-€ eingestellt. Verhandeln kann man ja^^.

 

[xNecromindx]

Hätte sogar mehr angegeben. Runterhandeln geht ja noch immer.
In der heutigen Kostensituation halte ich 30k für eine reguläre ordentliche Vollzeitstelle, also keine Hilfsarbeiter-Jobs oder andere nidrigqualifizierte Tätigkeiten, für das Mindestmaß, das bei rausspringen muss, wenn man davon sein "normales" Leben bestreiten will.
Jaja... verzichten wir auf die Beispiele in der Art von "ich leb von 1 Euro am Tag, weil ich Esse nur einen halben Teller Suppe und geh beim Nachbarn duschen...".
Denn alles darunter ist nur geringfügig über Mindestlohn-Niveau (jaja, Steuerabzüge usw. spreitzt es etwas mehr), denn der steigt in 2 Tagen um grob nen Euro.

 

[RobMitchum]

Du bringst mich auf eine alternative Kalkulation, auch Thema "Mindestlohn".

Jeder kann herausfinden, was das lokale "Bürgeramt" als "angemessene Kosten der Unterkunft" je nach Familienstand entweder "übernehmen" bzw. "anerkennen" würde. Substanziell unterscheiden sich nicht die Leistungen, sondern die regional anerkennbaren Kosten der Unterkunft.

Dann kann man einen Zuverdienstrechner zum ALG-II bemühen, siehe als einer der vielen Optionen

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Weil die Steuer (Thema einheitlicher Grundfreibetrag, egal wo) juckt es nicht, ob du in München oder Posemuckel wohnst. Was überbleibt - DEIN Problem. Das Arbeitsamt (Bürgergeld / Wohngeld) juckt das auf Antrag(!) durchaus, weil du lokal nicht unter bestimmte Standards fallen solltest. Also kanns mehr als wahrscheinlich sein, dass jemand in München & Co wenigstens Wohngeld beantragen darf, der in Posemuckel aber nicht. Und Wohngeld MUSS selbst beantragt werden, da hilft dir kein Finanzamt. Obwohl das eigentlich weiss, wo du wohnst, was daher angemessene Kosten der Unterkunft sein könnten und welche Freibeträge anwendbar wären. Ein "Easy-Credit" kann sowas samt Bonitätsabfrage in Sekunden, das Finanzamt nicht.

Mit abgeschlossener Berufsausbildung und selbst als Einsteiger sollte man in der Region wenigstens "knapp" außerhalb des Bürgergelds nebst Freibeträgen (Aufstockung, Wohngeld) existieren können. Quasi als praktische Untergrenze. Dummerweise: Verheiratet, mit Kindern und ungebildet bzw. einem lausig bezahlten Job --> da lohnt sich Arbeit in DE (leider) nicht wirklich.

 

[Rantanplan]

Wenn ich das so lese bin ich fast schon erleichtert, dass ich mich bei meinem Quereinstieg in die Hausverwaltung Sachbearbeitung auf 3.000 € brutto
einigen konnte. Was ich nicht wusste war, dass da zum Jahresgehalt noch ca 2.000 € als "Sonderzahlung" dazukam
Jetzt arbeite ich auf eigenen Wunsch ne 32 Stundenwoche (4 Tage Mo-Do) und habe dementsprechend noch 2.400 brutto = 1.707 netto (Steuerklasse 1)

@GuyFawkes667 ...... nochmals viel Erfolg ..... und berichte, hin wie her

 

[GuyFawkes667]

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Mein Buddy meinte, ich sollte wohl eher mit 1300.- Netto rechnen.
Ich bin Alt blah blah blah....so lange aus dem Berufsleben raus sülz sülz sülz...

Bürgergeld liegt bei 563.-€
Ich war immer froh, das es das gab und niemals undankbar. Immerhin fühlte ich mich damit wie ein Parasit.
Aber es reichte wirklich IMMER nur zum überleben aus.
Meine Miete wird jetzt auch vom Jobcenter übernommen. 394.-€ kalt, 594 warm. 64qm, 3ZKB.

Summa Sumarum 1200 rum.
Steuerklasse 1.

Für 1300.-€ Netto würde ich ein Stellenangebot NICHT annehmen.
Alleine die Kosten für ÖpNv würden das zunichte machen. Da ist einfach kein Mehrwert vorhanden.
1300.-€ habe ich vor 22 Jahren als gerade ausgelernter Kaufmann erhalten. Und da sah die Preislage zum Leben noch anders aus.

1750.- ist meine Untergrenze, und selbst da würde ich im Vergleich zur aktuellen Situation keine großen Sprünge mit machen können.
2000.- in Vollzeit wären mir am liebsten. Da könnte ich wenigstens auch noch ein wenig auf die hohe Kante legen.

Und Brutto interessiert MICH nicht, mein Geldbeutel interessiert nur, was effektiv drinnen ist^^.

Edith sagt:
Interessanterweise sind die beiden Buddys, welche mir sagen wollen, womit ich zu rechnen habe, beide ohne abgeschlossener Berufsausbildung im Berufsleben unterwegs.
Ohhh, die Ironie .

 

[BalmungD]

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Das war aber als ich 2008 beim Bund war schon so. Ich war da in Erfurt eingekleidet worden und die haben neben Bundeswehr auch Feuerwehr und Polizei mit eingekleidet.

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Ich würde höher rein gehen. Vor meiner jetzigen Firma war ich bei dieser als Leiharbeiter rein gegangen und hab dann zur Übernahme mein aktuelles Gehalt +20% genommen. Natürlich habe ich mir auch ~+14% runterhandeln lassen.

Wann darf jedoch nicht vergessen wer über Leiharbeit ist kann sich Jährlich mehr über die Steuererklärung zurück hohlen.

 

[GuyFawkes667]

Ich wusste nichtmal, das auch das Leiharbeit ist.
Lt. Stellenauschreibung ja Möglichkeit auf Übernahme.

Aber nachdem ich jetzt die Stellengesuche wieder aktiv verfolge ist mir eines aufgefallen...
Das ist ja fast nur noch Zeitarbeitsscheiß oder hochqualifizierter Scheiß gefragt.
Entweder Lohnsklave oder Hochschulabschluß.

Einfach mal "Normal" ist mangelware geworden.